Saturday, November 21, 2009

Interview & Portrait über Mike Väth

Väth, ein Name der uns bekannt ist und sicherlich in dem einen oder anderen Erinnerungen an nie vergessene Nächte/Produktionen/Lebensgefühle und Emotionen auslöst. Der Name Väth verbindet Leidenschaft, Kreativität, künstlerischen Ausdruck und einen ganz bestimmten Lebensstil. Doch wollen wir heute nicht über den allzu bekannten Bruder Sven berichten, sondern viel mehr über Mike – seinen Bruder, welcher sich schon in den 90′er Jahren durch den besonderen Ausdruck an künstlerischer DigitalArt einen Namen gemacht und durch seine langjährigen Reisen seiner Suche nach Inspiration folgte, welche ihn schließlich auch – in seinem heutigen Streben prägten.

Geboren 1967 in Frankfurt am Main, hat Mike, der ein echtes Frankfurter Original ist, natürlich auch durch die Verbindung zu seinem Bruder, die elektronische Musik und die damit verbundenen Ereignisse und Veränderungen der Szene – beginnend Mitte denEinflüssen der 80′er und der 90′er Jahre gelebt.

Mit René Walliczek und Paul Schulte, welcher fünf Jahre lang eine Hälfte von Earth Nation und früher auch Drummer von D.A.F. war – bildete er 1999 – 2000 erstmals einen Live Act: „Das Mike Väth Project“ Walliczek begleitete damals dies am Maschinenpark, Schulte an den Drums und Mike agierte als Frontman. Es war daher nur noch ein Frage der Zeit, dass er der Liebe zur Musik nicht nur in Bildern seine Aufmerksamkeit schenken wollte, sondern auch an den Plattentellern projizieren musste. Nach Schließung des eigenen Wohnzimmers, dem legendären Omen in Frankfurt im Jahre 1998 – nahm dieser Gedanke noch mehr Gestalt an. Mittlerweile lebt Mike in der Schweiz und feiert große Erfolge, doch die Liebe zu Frankfurt und seinen Wurzeln ist geblieben.

Seit 4 Jahren nun steht Mike regelmäßig an den Tellern, was nicht unbeobachtet blieb. So ist er seit einiger Zeit bei Anthony Rothers Label „datapunk“ (www.datapunk.de) unter Vertrag und zeichnet sich nicht nur durch den außergewöhnlichen Sound, sonder auch die Art, wie er hinter dem Mischpult steht, aus.

Mike Väth

Interview:

Sabrina Anna:
Mensch Mike, Du hast ja schon jede Menge miterlebt, was die beginne der elektronischen Musik, sowie der Entwicklung der Szene angeht. Wie siehst Du als einer, der alten Hasen (nimms nicht persönlich), die Szene heute? Was macht z.B das heutige Puplikum im Vergleich zu dem der sehr prägenden Zeiten der elektronischen Musik in den 90′er Jahre
für Dich aus?

Mike Väth:
Der Unterschied liegt hauptsächlich darin, dass es damals am Anfang der Technobewegung es für alle etwas ganz Neues war, etwas was es in unserem Leben in dieser Form nicht gab. Es gab zwar schon immer Sub-Kulturen, denkt man an die 60er Jahre, aber der Synthesizer-Sound, die ersten Atari Klänge, das war etwas nie da gewesenes. Die Neue Generationen wächst im Gegensatz zu damals mit einer Vielzahl an elektronischer Musik auf, vor allem die vielseitigen Genres innerhalb des elektronischem Musikstils kannten wir so nicht. (Minimal, Techno, Trance, House, Progressive usw.) Der Sound ist vielfältiger geworden.
Sabrina Anna:
Mike, wenn Du die Projekte der letzten Jahre für Dich zusammenfasst, welches hat Dich am meisten berührt und hat eines dieser Projekte etwas mit Deinem neuen Leben in der Schweiz zu tun? Warum hast Du Frankfurt verlassen?

Mike Väth:
2006 war für mich ein ganz besonderes Jahr, da ich mich entschlossen habe meinen sicheren Beruf als Creativ Director nach 7 Jahren aufzugeben. Die Gründe waren sicherlich die einschneidenden Erlebnisse in diesem Jahr. So konnte ich z.B einem Jungen aus Polen mit meiner Stammzellenspende das Leben retten, bin Vater eines Sohnes geworden und habe meinen Vater bis in den Tod beigestanden, dass war eine sehr intensive Zeit und als mir in dieser angeboten wurde bei einem Freund in Zürich bei musicbon.de als Produktmanager einzusteigen, stand für mich die Entscheidung fest, Deutschland zu verlassen. Die Entscheidung habe ich bis heute nicht bereut, ich habe sehr viel Spass in meinem Beruf, ausserdem liebe ich Zürich.

Sabrina Anna:
Mike, ich weiß der ständige Vergleich zu Deinem Bruder ist eines der Dinge, die man Dich ständig fragt, doch ist es mir wichtig zu projizieren, dass Du schon immer Dein eigenes Dinge gemacht hast – Dennoch, was hat Dich bewegt vor 4 Jahren nun auch an die Plattenteller zu gehen?

Mike Väth:
Ganz einfach, es ist und bleibt die Musik, sie ist einer meiner ständig gepflegten Kanäle, welche auch die bildende Kunst und meine Schwerpunkte im Leben miteinander vereinen. Da ich wohl einer der Ersten war, der sich mit digitalen Umgang mit der elektronischen Musik beschäftigte und ich die Entwicklung heute betrachte, war ich wohl schon sehr frühzeitig in dieser Richtung ein Trendsetter. Das hatte und hat mit Sven nichts zu tun.

Mike Väth und sein Bruder Sven

Die Brüder

Sabrina Anna:
Für Dich war lange die digitale Kunst der Weg sich auszudrücken und Du hast dies in den frühen 90er Jahren mit Musik kombiniert – bei Ausstellungen oder Veranstaltungen. Wird es so etwas in dieser Richtung nochmal von Dir geben und wenn ja, welche Visionen hast Du?

Mike Väth:
Nein, mein nächstes Ziel ist es nun ein Album zu produzieren und mich generell noch mehr dem Auflegen zu widmen. Dann schau ich mal wohin mich das bringt (lacht). Es ist unheimlich spannend und macht mir unendlich viel Spaß da ich nun auch mit Datapunk eine Base gefunden habe, mit welcher ich mich aktuell sehr gut entwickeln kann. Ich bin
mit tollen Menschen und Talenten auf Tour wie z.B. Frank Kusserov, Kazim Aprendiz, Anthony Rother und unserem Booker Turgay Avioglu. Das geniesse ich sehr und die Zusammenarbeit klappt sehr gut.

Sabrina Anna:
Wenn Du heute nochmal 15 Jahre zurückgehen könntest, was würdest Du in die heutige Zeit mitbringen?

Mike Väth:
Nichts, weil es ist nichts gibt was verloren gegangen ist, die Dinge haben sich nur weiterentwickelt, mir fehlt nichts.

Sabrina Anna:
Genug Worte über die Vergangenheit, reden wir über die Zukunft. In der Schweiz scheinst Du glücklich zu sein und bist dort auch sehr gefragt und erfolgreich. Wenn Du Frankfurt nun mit Zürich vergleichst, was sind für Dich die prägnantesten Unterschiede in der Szene?

Mike Väth:
In Zürich herrscht ein weicherer und vielseitigerer Umgang mit elektronischer Musik. Es ist eine Stadt mit sehr viel Sub-Kulturen in diesem Bereich. Die Szene ist sehr gepflegt, aber auch mit einer sehr intensiven, sehr Salonfähigen Afterhour-Kultur. Das habe ich in Frankfurt so nie kennengelernt. Dort ist das schon eine Nummer härter, doch das ist auch gut so. In Zürich sind vor allem die Einflüsse der Vielsprachigkeit zu spüren. Ich finde Frankfurt und Zürich, sind wie Bruder und Schwester. (lacht)

Sabrina Anna:
Kommen wir mal zu Deinem Stil, man sagt Dir nach er sei treibend und experimentell – was braucht eine Produktion, damit sich Dich erreicht und schliesslich auch den elektronischen Lebensstil gerecht wird?

Mike Väth:
Dazu sage ich nur wie bereits erwähnt, 2009 werden wir zum Datapunk Jahr machen, mit allem was dazu gehört. (lacht) Das wird diesem Lebensstil dann mehr als gerecht!

Sabrina Anna:
Du hast eine Tochter, Theresa – ihr hattest Du vor 10 Jahren mal eine Produktion gewidmet, welche damals auf Macrolon erschien. Wie ist heute Euer Verhältnis heute? Die junge Dame könnte sich ja schon bald selbst an die Teller stellen, würdest Du dies fördern?

Mike Väth:
Ich habe das Glück eine wirklich wundervolle Tochter zu haben, sie hat mir schon sehr früh gezeigt, dass sie sehr gut auf sich selbst aufpassen kann. Wenn sie möchte, wird sie zu mir kommen und sich alles zeigen lassen, allerdings ist sie mit so vielen Talenten bestückt, dass sie Ihren Weg wie wir Väths, auch alleine gehen kann. Ihre Schwerpunkte sind ähnlich wie bei Dir die Kraft der Worte, sie schreibt unendlich spannende Geschichten und erzählt sie so illustrativ, dass es Dich einfach nur weghaut. (beide lachen)

Sabrina Anna:
Mike, (schmunzelnd) wenn ich mich in 20 Jahren nochmal mit Dir zu einem Interview treffen möchte, wo muss ich Dich dann aufsuchen?

Mike Väth:
Ich hoffe zu erst einmal, dass du mich kerngesund wie immer auffinden wirst und ich dir dann erzähle wie ich den 14.12.2012 überlebte und mit meinen neuen Freunden aus dem fernen Weltall, einige interplanetarische Raves besuchte, um neue Soundgalaxien zu durchreisen. (beide lachen)

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Dieses Interview wurde unter anderem auf nachtagenten.net veröffentlicht.

Alle Rechte liegen bei mir!
Das Herauskopieren des Inhalts ist nur dann gestattet, wenn der Hinweis auf mich als Autor erfolgt. 

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[Via http://scaramut.wordpress.com]

Manufacture-Sculptor Spotlite: Doll Stories

Your name: Glenna Hartwell
Your Company Name: DollStories
Your Website: http://www.dollstories.us
Method of Payments Accepted: PayPal

How did you get involved in the doll industry?
My tremendous admiration and love for Asian-style ball-jointed dolls led me to get involved in the industry. Like some other fans of BJDs, I had seldom played with dolls as a child. I had no interest in creating “regular” dolls.

I first discovered BJDs in 2005, and fell head-over-heels in love with the art form. Almost as wonderful as the dolls themselves was the culture surrounding them. I was astounded at the vast collectors’ community that spanned the world. These strange dolls with their alien-like beauty, so on-the-edge artistic, and so unlike anything I had ever seen in the US, had an amazing group of people following them. I loved the fact that the community was comprised, itself, of so many people in the arts; graphic designers and photographers abounded. It was like coming home.

I had little experience as a sculptor, but had always been involved with the human face as an art form. I was working as a graphic designer and creative director for a large company, and was looking to start my own business to get away from corporate life. A desire grew in me to meet the challenge of creating a doll in this subtlety formal Asian style.

When did you start? Tell us about your company.
I began sculpting Kirya in 2006. She began as a lump of Super-Sculpey jammed onto the top of my lava lamp. Since I was working full-time at my “day job”, progress was slow. And since she was my first, I was inexperienced. For reference, I altered photographs of the supermodel Kate Moss, enlarging her eyes and cheekbones. I liked the intensity I saw in this particular photograph of the model. I thought hard about the expression I wanted to see in Kirya. I was thinking about pure beauty, in its essence, beyond sensuality.

The finished sculpt looks nothing like Kate Moss, though!

From the beginning, I thought of my doll as a part of our company, DollStories, rather than as an “artists’ sculpt.” She was never a hobby. I knew I wanted sculpting Asian-style bjds to one day become my full-time profession.

The name DollStories comes from my belief that the face of every ABJD has a story, a history, behind it. These dolls have souls. They’re not just vapid, pretty production faces. That’s why so many adults who collect them believe they’re alive somehow. You look at the best examples of these dolls, and you see a personality there. This essence can be adapted, naturally, to the owner of the doll. But it’s there. And I think that’s where the success of the artform lies.

I wanted each doll to begin with a story. For Kirya, this story is based in mythology. (The DollStories home page has Kirya’s story on it, in the form of a poem about a woman who comes to guide the spirits of fallen warriors to their reward in the afterlife.)

DollStories began with just one head, but we will be expanding. We also have a line clothing in production.

What is your background? Have you had any special schooling (art school, sculpture, painting, etc)?
I began my career as a portrait artist. I worked as a street artist, later studio artist, in Cape Cod from May to September for five years, while studying painting at The Cape School of Art under the impressionist painter Henry Hensche. Later on, I received my BA in fine arts, with a graphic design specialty. I have extensive experience observing and painting the human face; facial anatomy, etc.

I have also worked as an illustrator, creating calendars, book covers, and greeting cards. In my corporate job I have done a lot of medical illustration. I think that practice helps build the love for detail needed to make a good face sculptor.

Why dolls? And why Asian Ball Jointed Dolls?
I love the style and sensibility of Asian-style ball-jointed dolls. They are realistic, yet stylized. They are like creatures from another world, with a charisma that demands they be photographed and shared with others. There is something about the style of Asian ball-jointed dolls that reminds me of ballet: the most beautiful form of dance. These dolls are the most beautiful form of figural sculpture. They can be childlike, yet sensual; cute, yet fierce or horrific… the possibilities in these contrasts are compelling, both as a collector and as a creator in this form.

When you were a child did you ever work on dolls or create with similar things?
I’ve always drawn people, bodies and faces. Never sculpture, though. I did have a fascination with building dioramas, which seems to go along with the hobby.

Do you have any other interests that might have helped you in your development of customizing ABJD (like customizing other dolls, action figures, etc)? Please tell us about them.
Painting portraits is good grounding for dollmaking. It’s great for training the eye to reproduce accurately from reference. The habit of observing faces is great inspiration for a dollmaker. I guess I’ve done, literally, miles of portraits of people! It’s helped me to be able to understand expression… what changes it… the musculature around the mouth that, with one tiny alteration, can make someone beautiful, or handsome, innocent-looking, sneering, etc.

The professions of portrait painting and medical illustration are also good ways to develop patience, perfectionism, and the ability to be still for long periods of time. Very necessary as a doll sculptor!

Do you have any other interests? Collections?
Yes, I have a collection of Asian style ball-jointed dolls, of course. I also collect Re-ment miniatures. I still love making dioramas, and want to do more of that in the future.

Currently I’m practicing with the 3D modeling program zBrush. I’m interested in character modeling for illustration. As a hobby I make jewelry. Glass beads are my favorite thing to make, but I don’t have much time for that now. I also collect old Tibetan painted furniture. I love it—it’s colorful and primitive-looking.

Do you prefer working on male or female dolls? What types of dolls do you enjoy creating most? Why?
I prefer working on female dolls. The anatomy is familiar, and I can “feel” it better as I’m working.

Tell us about your products. What are your featured lines?So far we just have our Kirya head, and a line of clothing which is not on up the site yet. We did have our clothing at Dollectable in 2008. It’s a little high-fashion—not typical for ABJD.

We are developing a line of accessories which are like Re-ment, but with a sense of humor and a dose of darkness.

What products are you most proud of?
Our Kirya head, of course!

What items have been the most challenging to make and why?For me, the most challenging thing to do is to work quickly. I take too long making everything. I was very slow fulfilling my orders last year because of the excessive time I took to do faceups.

Also, the insides of the ears are difficult! They are challenging to smooth! For the future, my big challenge will be learning to do my own casting. I had a partner last year who was our casting technician, but he has left the company. I decided that it was time for me to learn this part of the business, even if though I will have another person helping. Fortunately, there are many members of the doll community who have been generous in sharing their experiences and knowledge of the mold-making and resin casting process.

What inspires your company?
Simply, a love and respect for this art form and for the work of other sculptors in the business.

Interview continues… soon! Keep your eyes peeled on Doll-Lite for Part II.